Samstag, 24. Januar 2009
 
AMS streicht WUK-Lehrlingsplätze PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von WUK-Lehrlinge   
Freitag, 27. Oktober 2006

70 Lehrlinge verlieren ihre Stelle im Werkstätten- und Kulturzentrum WUK. Sie sollen zu billigeren Ausbildungsangeboten wechseln, sagt das "Arbeitsmarktservice", daß bislang für die Finanzierung der Projekte sorgte. Die endgültige Entscheidung des AMS fällt am 2.11., daher gehen die Lehrlinge am 31.10. auf die Straße: Demo ab 12.00, vom Wiener Stephansplatz zur AMS-Landesgeschäftsstelle (Landstrasser Hauptstrasse 55-57).

Rund 70 Maurer-, Tischler- und Malerlehrlinge der WUK-Werkstaetten protestieren
gegen die drohende Streichung ihrer Arbeitsplaetze. Am 31.10. 2006 werden die
Jugendlichen gemeinsam mit Sympatisant/innen einen Protestmarsch gegen
die Ausschreibungspraxis des AMS für Sozialprojekte veranstalten. Die Aktion soll
auf die Problematik der Schliessung wichtiger Projekte aufmerksam machen.

Gegen Jugendarbeitslosigkeit

Das WUK engagiert sich seit über 20 Jahren
gegen die steigende Jugendarbeitslosigkeit in Wien: Mit Projekten, die auch
sozial schwaecher gestellte Jugendliche - die sonst als schwer vermittelbar
gelten - beruecksichtigen.

Die WUK-Lehrwerkstaetten sind bekannt für hohen qualitativen Standard.
Dieser wird durch ein gut funktionierendes Team aus Sozialpaedagog/innen,
Ausbildner/innen und Lehrern gewaerhrleistet.

Die Ausbildner ermutigen die Lehrlinge zu selbststaendigem Arbeiten. Für diese
bedeutet das eine Staerkung des Selbstwertgefuehls - vor allem für jene, die
jahrelang auf Ablehnung gestossen sind. In vielen anderen Werkstaetten ist
diese Unterstuetzung laengst nicht mehr moeglich: Kostenguenstige Ausbildung
ist scheinbar wichtiger als Qualitaet.

Ausbildung: Preis-Dumping.

Bereits 2005 musste das WUK AMS-Einsparungen im
sozialen Bereich hinnehmen. Jetzt, im 25. Jubilaeumsjahr, sieht die Lage
noch trister aus: Bei der Ausschreibung des Werkstaetten-Projektes (das
schon seit über 20 Jahren exisitiert!) wurde das WUK von einem Grossbetrieb
um fast die Haelfte unterboten. Der Discount-Preis des Anbieters wird durch
Ausbildungs-Massenabfertigung ermoeglicht. Auf einzelne Lehrlinge und deren
sozialen Hintergrund kann da keine Ruecksicht genommen werden.

Nach den WUK-Ausbildungsstaetten in der Triesterstrasse faellt nun auch das
Projekt in der Waehringerstrasse der AMS-Ausschreibung zum Opfer. Die
Lehrlinge, die zu Jahresende in den Grossbetrieb wechseln, muessen zum Teil
mit erheblichen Lohnkuezungen rechnen. Über 18-Jaehrige, die die
Facharbeiter-Kurzausbildung absolvieren, duerfen in Zukunft die Berufsschule
nicht mehr besuchen. Mitten im Schuljahr und ohne Vorwarnung werden die
Lehrlinge dazu gezwungen, ihre schulische Ausbildung (die für das Bestehen der
Gesellenpruefung sehr wichtig ist) aufzugeben!

Die Forderungen der Lehrlinge:

* Wir, die Lehrlinge, fordern das Weiterbestehen der
WUK-Lehrwerkstaetten!
* Wir wehren uns dagegen, vom AMS in Grossrojekte gezwungen zu werden,
in denen Lehrlinge am Fliessband ausgebildet werden. So werden zukuenftige
Arbeitslose ohne Fachkenntnisse produziert!
* Wir protestieren gegen die ersatzlose Streichung von wichtigen,
sozial engagierten Ausbildungsprojekten mit Qualitaet!
* Wir fordern eine klare Positionierung der Politik und der
Gewerkschaft gegen Discount-Ausbildungsplätze und fuer qualitative und
sozial gerechte Projekte!

Ansprechpartner: Eva Lems, Tischlerlehrling WUK

0650/8630321
Währingerstraße 59, 1090 Wien
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